Eine Erkenntnis, die auch mir viel Druck genommen hat ist, dass es evolutionär bedingt absolut normal ist, dass Kinder Gemüse wie Spinat, Brokkoli und co. ablehnen. Denn hätten unsere Vorfahren alles gegessen, was grün ist und etwas bitter schmeckt, dann gäbe es uns jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Das menschliche Gehirn ist im Kindesalter auf Überleben programmiert und da heißt es: bitter = giftig, süß = gesund. Die Vorliebe süße Lebensmittel ist also angeboren. An den Geschmack von Brokkoli und Spinat müssen sich Kinder erst gewöhnen.
Auch wählerische Kinder holen sich die Nährstoffe, die sie brauchen
Tatsächlich gibt es auch eine Langzeitstudie der Universität Stanford die bewiesen hat, dass die eingeschränkte Aufnahme von Lebensmitteln (insbesondere von Gemüse), mangelnde Bereitschaft neue Lebensmittel auszuprobieren, und starke Vorlieben bei der Ernährung relativ häufige Probleme in der Kindheit sind, die auf 8% bis 50% der Kinder in verschiedenen Stichproben zutrafen. Langfristig gesehen, sollen aber selbst sehr wählerische Kinder sich die Nährstoffe holten, die ihr Körper braucht.
Also selbst wenn dein Kind eine Zeit lang wirklich nur Nudeln mit Ketchup essen will – früher oder später wird ihm das langweilig und es wird es toll finden, das Gleiche zu essen wie wir -seine Eltern.
Soll allerdings nicht heißen, dass von nun an Gemüse auf dem Kinderteller tabu ist, ganz im Gegenteil, du kannst dein Kind ganz easy dabei unterstützen auch die auf den ersten Blick unbeliebten Lebensmittel kennen und lieben zu lernen.
10 Tipps mit denen auch dein Zwerg auf den Geschmack kommt
- Die Familie, aber vor allem Mama und Papa sollen Vorbild sein.
- Früh übt sich: Starte mit gesundem Brei oder weichgekochtem Gemüse
- Traue dich immer mal wieder was Neues anzubieten und lass dein Kleines experimentieren
- Zwing dein Kind nie etwas zu essen!
- Zusammen kochen oder dein Kind mithelfen lassen, kann es animieren etwas Neues zu probieren.
- Wenn das Kind ein Gemüse nicht isst, keinen Ersatz anbieten. Extra Kochen bedeutet nur Stress und ist keine Lösung.
- Positiv sein, ohne Druck an die Sache heran gehen und niemals bestrafen, sondern belohnen, auf das positive konzentrieren. Essen soll Spaß machen!
- Herausfinden, wie das Kind das Gemüse mag oder nicht mag. Verschiedene Konsistenzen und Zubereitungsarten probieren.
- Bedenke, auch du magst dich alle Gemüsesorten, dein Kind muss das auch nicht