Teilen muss gelernt sein
Klar ist, uns Erwachsenen widerstrebt ein solch egoistisches Verhalten in den meisten Fällen erstmal, und das kommt auch nicht von ungefähr. Denn evolutionär gesehen, hat das Teilen in der Menschheitsgeschichte immer eine wichtige Rolle gespielt. Menschen, die in Gruppen lebten, mussten sich die begrenzten Ressourcen wie Nahrung und Wasser aufteilen, um zu überleben. Es war also eine notwendige Fähigkeit, um das Überleben zu sichern. Diese Tatsache zeigt, die Fähigkeit zu teilen ist keinesfalls angeboren und auch unser Vor-, Vor-, Vorfahren mussten dessen Vorteile erst erkennen und lernen. Somit ist die Sorge etwas Falsch gemacht zu haben, wenn das Kind nichts abgeben will, in den meisten Fällen unbegründet. Dennoch liegt es an uns, unserem Nachwuchs die Vorteile und Freuden des Teilens aufzuzeigen.
Warum es ganz normal ist, dass dein Kind nicht auf Anhieb teilt
Die Fähigkeit teilen zu lernen, entwickelt sich erst im Laufe der Kindheit. Dies liegt daran, dass diese eng mit der kognitiven Entwicklung verbunden ist. Kleine Kinder sind noch nicht in der Lage, die Perspektive anderer Menschen einzunehmen und verstehen noch nicht, dass sie anderen helfen und sogar selbst davon profitieren können, indem sie etwas abgeben. Das Teilen erfordert auch effektive Kommunikationsfähigkeiten. Kinder müssen in der Lage sein, ihre Gedanken und Bedürfnisse auszudrücken und auf die Bedürfnisse anderer Personen zu reagieren. Sie müssen auch in der Lage sein, zusammenzuarbeiten und Entscheidungen zu treffen, die für alle Beteiligten von Vorteil sind.
Ab wann kann mein Kind teilen lernen
Im Alter von 2 bis 3 Jahren können Kinder beginnen, den Prozess langsam zu verstehen und zu praktizieren. Allerdings können sie noch Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen. Im Alter von 4 bis 5 Jahren können Kinder in der Regel besser teilen und verstehen, dass es wichtig ist, auf die Bedürfnisse anderer Menschen Rücksicht zu nehmen.
Wenn dein Zwerg nicht teilen möchte, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in eine Konfrontation zu geraten. Hier sind einige Tipps:
- Zeige Verständnis: Versuche, die Perspektive deines Kindes zu verstehen und warum es nicht teilen möchte. Möglicherweise hat es Angst, dass es seine Schaufel verliert oder dass es nicht genug Snacks für sich selbst übrig hat. Zeige Verständnis für die Sichtweise deines Zwergs und nimm seine Bedenken ernst.
- Gib deinem Kind Zeit, denn es brauchen sie, um sich an das teilen zu gewöhnen. Mit Zwang erreichst du nur das Gegenteil.
- Setze positive Anreize: Anstatt dein Kind zu bestrafen, wenn es nicht teilen möchte, kannst du positive Anreize setzen. Lobe es, wenn es bereit ist, zu teilen, vielleicht mit etwas dass es gerne mag.
- Zeige das Teilen vor: Wir als Eltern sind natürlich wie immer die größten Vorbilder und können das Teilen vorleben, indem wir selbst großzügig sind und ganz selbstverständlich teilen. Dein Zwerg wird schon bald bemerken wie glücklich teilen macht.
- Setze klare Regeln: Es ist wichtig, klare Regeln für das Teilen aufzustellen. Mach deutlich, welche Dinge geteilt werden müssen und welche nicht. Das Lieblingsschmusetier gehört auf jeden Fall zu den Dingen, die nicht geteilt werden müssen und auch das muss akzeptiert werden und gilt in beide Richtungen. Denn nur dann, wenn wir akzeptieren, dass unser Kind bestimmte Dinge nicht teilen möchte, wird es im Gegenzug auch verstehen und akzeptieren, dass manche Besitztümer der Eltern tabu sind. Dazu gehören zum Beispiel der Firmenlaptop, Mamas Handtasche oder Papas Geldbörse.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Teilen eine wichtige Fähigkeit ist, die im sozialen Zusammenleben von großer Bedeutung ist. Wir als Eltern können unsere Kinder beim Teilen unterstützen, indem wir Geduld mit ihnen haben und ihnen Zeit geben, diese Fähigkeit zu entwickeln und mit gutem Beispiel voran gehen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass das Teilen ein positives Verhalten ist, das anderen hilft und Freude bereitet.