Da wir jedes Jahr im Winter 3-4 Wochen in Asien verbringen, haben wir auch heuer wieder 3 Wochen Thailand gebucht. 4 Monate vor Abflug haben wir von unserer Bauchbewohnerin erfahren und mussten uns entscheiden, ob wir die Reise antreten möchten. Unsere Familie und Freunde rieten uns natürlich sofort davon ab und meinten es wäre doch unverantwortlich, unsere Frauenärztin hingegen meinte es wäre kein Problem. So haben wir etwas recherchiert und sind zu dem Entschluss gekommen, unseren vorerst letzten Urlaub in Zweisamkeit in Thailand zu verbringen. Im Nachhinein waren wir sehr froh, dass wir nicht auf unsere Familie & Freunde gehört haben, sondern wirklich auf unser Bauchgefühl. Im folgenden Blog möchte ich euch über die Vorbereitungen und die Reise mit Bauchzwerg erzählen.
Schwanger & Langstreckenflug
Zum Flug: Wir hatten einen Nachtflug direkt von Wien nach Bangkok und die Notausgangssitze mit Beinfreiheit gebucht. In unserem Fall hat sich der Aufpreis auch wirklich gelohnt da ich mich so etwas besser im Flugzeug bewegen konnte und auch meine Beine ab und an hoch lagern konnte.
Als wir losgeflogen sind war ich in der 20 SSW., hatte nur ein kleines Bäuchlein und fühlte mich rundum eigentlich sehr fit. Trotzdem hat mir meine Frauenärztin eine Trombosespritze empfohlen. Am Abflugtag habe ich mir frei genommen, und konnte somit alles in Ruhe durchgehen und kontrollieren ob ich alles eingepackt habe. Um ca. 21 Uhr ging es dann los Richtung Flughafen und Adam verabreichte mir Zuhause noch die verschriebene Trombosespritze.
Am Flughafen angekommen war um diese Uhrzeit alles sehr entspannt und wir hatten genügend Zeit zum Gate zu kommen. Für die Airlines habe ich noch keine Bescheinigung vom Arzt benötigt, dass meine Schwangerschaft unkompliziert verläuft und ich flugfähig bin. Aber Achtung, bitte immer direkt bei deiner Airlines erkundigen, es ist von Airline zu Airline verschieden.
Der Flug verging sehr schnell, ich habe viel geschlafen und zwischendurch bin ich ein paar Runden im Flugzeug gegangen.
Angekommen in Bangkok ging es gleich weiter zum nächsten Flieger Richtung Koh Samui. Auch dieser kurze Flug (ca. 1 Stunde) verlief völlig problemlos.
Eine Insel oder trotz Schwangerschaft Inselhopping?
Grundsätzlich haben wir ein Hotel für 3 Wochen auf Koh Phangan, die Schwesterinsel von Koh Samui, gebucht. Wir müssten also mit dem Flugzeug von Wien nach Bangkok, von Bangkok nach Koh Samui und mit der Fähre nach Phangan. Da die letzte Fähre aber um 15 Uhr geht, hätten wir noch ein Hotel für eine Nacht auf Samui gebraucht. In Thailand spielt das Wetter bzw. der Wind auf See für die Überfahrt eine große Rolle. Es kann auch passieren das mal einen Tag die Fähren ausfallen oder sich verspäten. Da es mir die ersten 12 Wochen der Schwangerschaft so schlecht ging und wir nicht wussten ob es in der 20 SSW schon besser ist, haben wir für uns entschieden die Reise nicht wie geplant zu starten sondern haben unser Hotel auf Phangan storniert und uns gleich ein Hotel auf Samui für 3 Wochen genommen. Um so einfach jeden zusätzlichen Stressfaktor zu vermeiden. Es kommt aber immer anders als man denkt.
Nach einigen Tagen auf Samui haben wir festgestellt, dass die Insel sehr touristisch ist, die Straßen von den Autos und Mopeds überfüllt und die Preise der Restaurants teilweise auch europäisch sind. Für uns war es nicht der Asienurlaub den wir normalerweise kennen. In der Früh mussten wir beim Hotel schon um die Liegen kämpfen und jeden zweiten Tag hatten wir schlichtweg einfach gar keine. Da es mir körperlich sehr gut ging, haben wir uns vor Ort doch dazu entschieden auf die Insel Koh Phangan zu fahren und dort eine Woche zu entspannen. Auch hier gab es bei den Überfahrten keine Probleme. Die Insel ist wesentlich ruhiger und die Preise noch sehr thailändisch. Wir konnten hier eine Woche sehr entspannen und die Insel mit dem Moped auch genau erkundigen, ohne Verkehrschaos und ohne Angst zu haben. In dieser Zeit machte sich unsere Bauchbewohnerin auch zum ersten mal richtig mit Tritten bemerkbar. Zurück auf Samui hatte Adam eine Überraschung für mich und hat bei uns im Hotel ein Upgrade gebucht für eine Poolvilla am Strand. So war unser Liegen-Problem für die letzte Woche auch gelöst.
Rollerfahren in Thailand trotz Schwangerschaft?
Ja, auch wir haben Anfangs gesagt “Nein sicher keinen Roller, es ist zu gefährlich”. Abgesehen von unserer Familie die es uns eigentlich auch verboten hat, waren wir uns selbst auch sehr unsicher ob es eine gute Idee ist. Man muss dazu sagen wir sind leidenschaftliche Rollerfahrer und lieben diese Freiheit in Asien. Ein Urlaub ohne Roller war eigentlich unvorstellbar für uns. Die ersten zwei Tage auf Samui haben wir versucht ohne Roller klarzukommen. Unser Shuttel vom Hotel brachte uns immer Abends für satte 5 Euro pro Strecke (Fahrtzeit ca. 5 Minuten) in den nächst größeren Ort. Somit war nach 2 Tagen für uns klar, wir brauchen einen Roller. Da Adam auch Zuhause Motorrad fährt und in der Stadt viel mit der Vespa unterwegs ist, wusste ich dass ich keine Angst haben muss und ich mich sehr sicher bei ihm fühle. Jedoch ist Koh Samui ein sehr gefährliches Plätzchen für die Rollerfahrer, da sehr viele Autos unterwegs sind und niemand auf die “Langsamfahrer” Rücksicht nimmt. Wenn man nicht geübt ist würde ich auch davon abraten! Auf Koh Phangan waren wir meist im Landesinneren alleine auf der Straße, hier gab es gar keine Bedenken bei uns. Sicherheit geht jedoch immer vor, wir hatten beide einen Helm auf (direkt auf Samui gekauft) und haben trotzdem auf Samui versucht so wenig wie möglich auf den Roller zu steigen. In unserer letzten Woche sind wir wirklich nur noch Abends aufgestiegen um zum Essen zu fahren. Den restlichen Tag verbrachten wir an unserem eigenen Pool oder mit ausgedehnten Strandspaziergängen.
Asiatisches Essen und Nightmarkt?
Da ich in Asien generell kaum Fleisch esse, hatte ich auch diesmal wenig Probleme. Meistens gab es für mich meine Favoriten Frühlingsrollen, Curry mit Gemüse, Massaman mit Gemüse oder Eierreis mit Gemüse bzw. den berühmten Pineapplerice. Diesmal gab es aber auch ehrlich gesagt ab und an Pizza und Pasta für uns. Und ja, ich habe auch Eier in Thailand gegessen. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden. Die Currys waren auch manchmal etwas spicy, ich oder auch meine Bauchbewohnerin hatten aber nie Probleme damit. Nightmarkt fanden wir persönlich sehr toll. Auf Koh Samui ist jeden Tag in einer anderen Stadt einer. Vier mal die Woche war er bei uns in der Nähe und wir nutzten ihn jedes mal aus. Für mich gab es dort hauptsächlich Süßes wie Crepes, Eis und Mango Sticky Rice aber auch die Wassermelonenshakes hab ich sehr genossen. Auch die warmen pikanten Speisen waren immer sehr gut und wir hatten keine Probleme. Auch wenn man nichts essen möchte, zahlt sich ein Besuch dennoch aus.
Auf was ich wegen der Schwangerschaft verzichtet habe?
Ehrlich gesagt fiel mir am schwersten auf Alkohol zu verzichten. Nicht das wir jeden Tag Alkohol brauchen, aber der ein oder andere Cocktail am Abend fehlte dann doch etwas. Auf Fleisch und Fisch habe ich auch komplett verzichtet. Und natürlich waren wir etwas weniger und nicht so abenteuerlustig mit dem Roller unterwegs. Ansonsten gab es nicht viel auf das ich verzichten musste.
Auf was ich nicht verzichtet habe?
Massagen.. immer wieder wird einem gesagt das Massagen in der Schwangerschaft zu gefährlich sind usw. aber die Thais wissen genau was sie machen. Ich war sogar öfters massieren und habe vorab einfach immer erwähnt dass ich schwanger bin. Somit haben sie meinen unteren Rücken, Bauch und die Füße ausgelassen. Es war zwar etwas anders als sonst aber trotzdem sehr angenehm und schön. Auch auf mein tägliches Frühstücks-Spiegelei habe ich nicht verzichtet. Außerdem fuhren wir wie oben erwähnt mit dem Roller, ich habe am Nightmarkt jeden zweiten Tag köstlich gegessen, auf Curry wollte ich auch nicht verzichten und ich war auch im Pool. Diese Dinge sollte aber jeder für sich selbst entscheiden.
FAZIT:
Mir persönlich ging es in Thailand sehr viel besser als Zuhause und nach meinen Strapazen der ersten drei Schwangerschaftsmonate hatte ich diesen Urlaub dringend nötig. Ich hatte keinerlei Beschwerden, wir konnten uns 3 Wochen lang entspannen, die Thais sind zu schwangeren Frauen noch freundlicher als sie es sowieso schon sind, wir hatten jeden Tag gutes Essen, tägliche ausgedehnte Strandspaziergänge und bei 30 Grad und Sonnenschein im Meer baden tut Körper & Seele einfach gut.
Wir würden wieder schwanger nach Thailand fliegen!