Hilfe die Trotzphase hat begonnen!
Welche Mama kennt es nicht. Du gehst gerade mit deinem Zwerg durch den Supermarkt und auf einmal kippt die Stimmung weil zb. ein Päckchen Gummibären zum absoluten Objekt der Begierde deines Kindes wird. Alle Bemühungen deinem Kind zu erklären warum du das jetzt nicht kaufen möchtest enden in noch größerem Geschrei und Hysterie. Zum Schluss versammeln sich dann vielleicht auch noch ein paar Zuseher rund um euch die beobachten wie dein Zwerg am Boden liegt und um sich Schlägt. Vom Kopf schütteln, bösen Blicken und abwertenden Tuscheln mal ganz abgesehen. Du möchtest am liebsten im Boden versinken oder dich an einen anderen Ort beamen wenn das denn möglich wäre.
Die ersten Instinkte der meisten Mamas sind entweder ziemlich wütend zu werden und eventuell auch zu schreien oder nachzugeben und das Objekt der Begierde zu kaufen damit Ruhe ist. Problem bei der zweiten Theorie ist, dass damit das Gefühl vermittelt wird, wenn ich nur laut genug schreie und ein Theater mache, bekomme ich was ich möchte. Diese Strategie haben sie nämlich ziemlich schnell verinnerlicht.
Wann beginnt die typische Trotzphase?
Sie beginnt bei den meisten Kindern zwischen 1 ½ und kann bis zu 4 Jahre andauern. Es ist die erste Autonomiephase und damit ein wichtiger Entwicklungsschritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Die Kinder erkennen sich selbst und testen das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz.
Während dieser Zeit reicht es oft aus, wenn Eltern ein “falsches” T-Shirt ausgewählt haben oder dem Kind ein unbeliebtes Essen vorgesetzt wird, um zu eskalieren und in einem Wutanfall auszubrechen. Manchmal ärgern sie sich aber auch einfach über etwas, das sie zwar schon verstehen aber einfach trotzdem noch nicht schaffen. Wie zB. das schließen eines Zipps. Sie wissen, dass das eine Ende in das andere gehört und sich die Jacke somit schließen lässt, doch will es einfach nicht gelingen. Dann ist meist auch ein Wutausbruch vorprogrammiert.
Wie geht man mit solchen Situationen wirklich um? Und gibt es eine Möglichkeit unsere Kinder in dieser Lebensphase, welche wohl oder übel einfach zum Großwerden dazu gehört, besser zu Unterstützen?
Das Wichtigste vorweg: Nimm deinem Kind das Trotzen nicht persönlich. Die Wut in dieser Zeit richtet sich nicht an die Eltern, auch wenn es sich manchmal wegen eventuellen Tritten und Schlägen in eure Richtung so anfühlt. Es ist die Hilflosigkeit der Kinder und die Frustration wenn sie etwas nicht schaffen oder bekommen und sie so “Aggressiv” werden lassen. Wenn du dir das immer vor Augen hältst, wird es dir leichter fallen, in solchen Situationen gelassen zu bleiben oder sogar Verständnis aufzubringen.
Dein Kind möchte in der Trotzphase sicher sein, immer noch unendlich von dir geliebt zu werden, besonders wenn sie von ihren nicht gelungenen Plänen aus der Bahn geworfen werden. Zusätzlich wünschen sich alle Kinder Unterstützung von den Eltern beim Selbstständig werden. Trau deinem Zwerg etwas zu. Natürlich nur Dinge bei denen du sicher bist, dass ihnen nichts schlimmes passieren kann. Kleine Dinge im Alltag, die du deinem Kind ohne Sorgen zutrauen kannst, reichen meist schon aus um ihnen ein Gefühl von Selbstständigkeit zu geben. ZB. beim Zähneputzen selbst die Zahnpasta auf zu tragen, den Tisch zu Decken (natürlich ohne den spitzen Gegenständen) oder nach dem gemeinsamen Essen den Tisch mit einem Tuch sauber zu wischen. Solche Kleinigkeiten reichen meist schon aus um unsere Kinder ausgeglichener und glücklicher zu machen.
Nein-Sagen: Wenn nein auch wirklich nein heißen soll!
Manches müsst ihr trotzdem mit einem klaren NEIN verbieten. Leider gehört es zum Elternsein dazu sich ab und zu unbeliebt zu machen. Oft lassen sich solche Situationen aber entschärfen in dem ihr euren Zwergen in einer anderen Sache die Wahl lasst.