Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Die empfindliche Haut von Kindern kann durch heiße Flüssigkeiten, Dampf, heiße Oberflächen oder Feuer schnell verletzt werden. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern vorbeugst und im Ernstfall richtig handelst.
Unterschied zwischen Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern
Verbrennungen entstehen durch offene Flammen oder heiße Oberflächen, wie ein Lagerfeuer oder eine Herdplatte. Verbrühungen hingegen werden durch heiße Flüssigkeiten wie Teewasser oder Kaffee verursacht. Verbrühungen sind häufiger und typische Haushaltsunfälle bei Kindern.
Ursachen von Verbrennungen und Verbrühungen im Kindesalter
- Heiße Flüssigkeiten: Heißes Wasser, Tee, Kaffee oder Suppe sind häufige Ursachen für Verbrühungen.
- Heißer Dampf: Dampf aus Kochtöpfen oder Dampfreinigern kann die Haut verletzen.
- Heiße Oberflächen: Herdplatten, Bügeleisen und Heizungen stellen eine Gefahr dar.
- Feuer: Kerzen, Kaminfeuer oder Feuerwerkskörper können schwere Verbrennungen verursachen.
Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern einschätzen
Die Schwere der Verletzung hängt von der Temperatur und der Einwirkdauer auf die Haut ab. Verbrennungen und Verbrühungen werden in vier Grade eingeteilt, die die Tiefe der Schädigung beschreiben. Ab dem zweiten Grad bilden sich Blasen. Die verbrannte Fläche wird in Prozent angegeben, wobei die Handfläche des Kindes etwa 1 % entspricht.
Was tun wenn mein Kind sich verbrannt hat?
Sofortmaßnahmen bei Verbrennungen und Verbrühungen:
- Flammen löschen: Lösche brennende Kleidung so schnell wie möglich mit einer Löschdecke, Wasser oder einem Feuerlöscher.
- Kleidung entfernen: Entferne bei Verbrühungen sofort die Kleidung, um weiteren Schaden zu verhindern. Bei Verbrennungen sollte festgeklebte Kleidung nur von Fachkräften entfernt werden.
- Kühlen: Kühle die betroffene Stelle sofort mit fließendem, kühlem Wasser (ca. 18-20°C) für mindestens 10 Minuten.
- Wunde abdecken: Decke die Wunde mit einem sterilen Verband oder einer aluminiumbeschichteten Wundauflage ab.
- Blasen nicht aufstechen: Blasen dürfen nicht aufgestochen werden, um Infektionen zu vermeiden.
- Schmerzmittel: Gib dem Kind bei Bedarf altersgerechte Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen.
Wann mit Verbrennung beim Kind zum Arzt?
- Großflächige Verbrennungen: Verletzungen, die größer als die Handfläche des Kindes sind, erfordern ärztliche Behandlung.
- Tiefe Verbrennungen: Wenn die Haut weiß, lederartig oder verkohlt aussieht.
- Verletzungen im Gesicht, an Händen, Füßen oder Genitalien: Diese empfindlichen Bereiche benötigen spezielle medizinische Versorgung.
- Anzeichen einer Infektion: Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder Fieber deuten auf eine Infektion hin.
So verhinderst du Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern
- Sichere Küche: Drehe Töpfe und Pfannen nach hinten und nutze die hinteren Herdplatten.
- Gefahrenquellen beseitigen: Stelle heiße Getränke und Speisen außerhalb der Reichweite von Kindern ab.
- Kindersicherung: Verwende Herdschutzgitter und kindersichere Steckdosenabdeckungen.
- Vorsicht bei Kerzen und Feuer: Lasse Kerzen niemals unbeaufsichtigt und erkläre Kindern die Gefahren.
- Wassertemperatur kontrollieren: Stelle die Temperatur des Wasserboilers auf maximal 50°C ein.
Fazit: Sicherheit und Erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen
Verbrennungen und Verbrühungen sind ernstzunehmende Verletzungen bei Kindern. Durch präventive Maßnahmen und schnelles, richtiges Handeln im Ernstfall kannst du die Risiken minimieren und deinem Kind effektiv helfen. Bewahre Ruhe, handle besonnen und suche bei Bedarf immer medizinische Hilfe auf.
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Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken wenden Sie sich an Ihren/Ihre Ärzt*in oder rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst.