Der warme Frühling und der sonnige Sommer ziehen uns alle nach draußen. Doch mit den steigenden Temperaturen beginnt auch die aktive Zeit der Zecken. Diese kleinen, aber gefährlichen Spinnentiere können Krankheiten wie Borreliose und FSME übertragen, die besonders für Kinder schwerwiegend sein können. Erfahre, welche Symptome nach einem Zeckenbiss auftreten können und worauf du achten solltest.
Zeckenbiss bei Kindern erkennen: Symptome und Gefahren
Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind in Deutschland weit verbreitet, vor allem der gemeine Holzbock. Sie sind nicht nur in Wäldern, sondern auch in städtischen Parks und Gärten zu finden. Ihre Aktivitätszeit erstreckt sich von März bis Oktober, wobei sie auch in milden Wintern aktiv sein können. Zecken krabbeln auf Gräsern und Büschen und haken sich an vorbeigehenden Tieren oder Menschen fest, um sich von deren Blut zu ernähren.
Borreliose oder FSME durch Zeckenbisse
Die durch Zecken übertragenen Krankheiten können besonders bei Kindern ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen.
Borreliose nach Zeckenbiss: Symptome frühzeitig erkennen (Lyme-Krankheit):
Diese bakterielle Infektion ist die häufigste Zeckenübertragene Krankheit. Frühe Symptome umfassen eine sich ausbreitende Hautrötung rund um die Bissstelle (Wanderröte, Erythema migrans), Fieber und Müdigkeit. Ohne Behandlung kann Borreliose zu langfristigen Schäden an Gelenken, dem Herzen und dem Nervensystem führen. Glücklicherweise lässt sich Borreliose mit Antibiotika wirksam behandeln, wenn sie früh erkannt wird.
FSME nach Zeckenbiss: Wann ist die Impfung für Kinder sinnvoll? (Frühsommer-Meningoenzephalitis):
Eine virale Erkrankung, die zu Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute führen kann. FSME ist besonders in Süddeutschland verbreitet, und eine Impfung wird in diesen Risikogebieten empfohlen. Es gibt keine spezifische Behandlung für FSME, daher ist die Prävention durch Impfung der beste Schutz.
Wie gut und wogegen schützt die Zeckenschutzimpfung?
Die “Zeckenimpfung” schützt nur gegen FSME, nicht gegen Borreliose. Da FSME unter Umständen zu schweren Krankheitsverläufen und dauerhaften Schäden führen kann, ist für Kinder als auch Erwachsene die Impfung generell empfohlen, zumal diese sehr gut verträglich ist. Die Empfehlungen hängen aber von den lokalen Gegebenheiten (urbaner Bereich vs. ländliche Gebiete) wie von den lokalen Impfgremien ab. Für Österreich gilt der jährlich aktualisierte Impfplan.
Zeckenbiss vorbeugen: Wie schütze ich mein Kind effektiv vor einem Zeckenbiss?
Vorbeugen ist besser als Heilen, besonders bei Zeckenbissen. Hier einige Tipps zur Vorbeugung:
- Schutzkleidung: Achte darauf, dass deine Kinder, aber auch die selbst (Vorbildwirkung) beim Aufenthalt im Freien geschlossene Schuhe, lange Hosen und langärmelige Oberteile tragen. Helle Kleidung macht Zecken leichter sichtbar.
- Repellents: Insektenschutzmittel, die gegen Zecken wirksam sind, können zusätzlichen Schutz bieten.
- Körperkontrollen: Untersuche deine Kinder regelmäßig nach jedem Aufenthalt im Freien, besonders in der warmen Jahreszeit, auf Zecken.
Was tun nach einem Zeckenbiss bei Kindern? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die richtige Zeckenentfernung ist entscheidend, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Hier erfährst du, wie du eine Zecke sicher und vollständig entfernst, ohne das Risiko zu erhöhen. Denn wird die Zecke innerhalb der ersten 12 bis 24 Stunden vollständig entfernt, ist das Risiko einer Borrelien-Infektion sehr gering.
Hier ist eine Anleitung zur sicheren Zeckenentfernung:
- Werkzeug wählen: Verwende eine feine Pinzette oder ein Zeckenentfernungswerkzeug.
- Nah an der Haut greifen: Fasse die Zecke möglichst nah am Kopf, direkt an der Haut.
- Nicht quetschen: wichtig ist, den Körper der Zecke nicht zu quetschen.
- Langsam ziehen: Ziehe die Zecke langsam und gerade heraus, um zu verhindern, dass Teile in der Haut verbleiben.
- Desinfektion: Reinige die Bissstelle gründlich mit Desinfektionsmittel.
Wann mit Zeckenbiss bei Kindern zum Arzt?
Die meisten Zeckenbisse erfordern keine ärztliche Behandlung. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
- du die Zecke nicht selbstständig entfernen kannst oder Teile der Zecke in der Wunde verbleiben.
- sich die Bissstelle entzündet
- Symptome wie Fieber, ungewöhnliche Müdigkeit, Gliederschmerzen oder andere grippeähnliche Symptome auftreten.
- eine größere, scharf umrandete Rötung auftritt, die möglicherweise auch größer wird oder sich verschiebt (Erythema migrans)
Durch umsichtiges Handeln und gute Vorbereitung können Sie die Zeckensaison ohne größere Sorgen genießen. Bleib achtsam und schütze deine Familie vor den versteckten Gefahren im Grün.
Rette Leben: Lerne Erste Hilfe bei Kindernotfällen mit unserem Online-Kurs!”
Unsere Kursinhalte im Überblick:
- Erste Hilfe bei Verbrennung und Verbrühung.
- Der Pseudokrupp – erkennen und Erste Hilfe leisten
- Erste Hilfe bei kindlichen Krampfanfällen (inkl. Fieberkrampf)
- Hilfe, mein Kind hat sich verschluckt – Die Fremdkörperaspiration
- Erstversorgung von Verletzungen im Kindesalter
- und viele weitere wichtige Themen…
Die komplette Übersicht über alle Kursinhalte findest du hier
Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken wenden Sie sich an Ihren/Ihre Ärzt*in oder rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst.
